Die Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade ist ein Kreis von Menschen, der sich aktiv einsetzt für den Umweltschutz und eine nachhaltige Lebensweise. Die Gruppe ist 2007 innerhalb der evangelischen und der katholischen Gemeinde unter dem Eindruck des Klimawandels entstanden. Von Anfang an gehören aber auch Menschen ohne kirchliche Bindung zu uns. Wir versuchen, konkrete Schritte nachhaltigen Lebens im persönlichen und politischen Bereich auf den Weg zu bringen. Dazu treffen wir uns jeden dritten Dienstag des Monats von 19:00 bis 21:00 Uhr im evang. Gemeindehaus Goltzstr. 33 in Lichtenrade.

 

Wenn Sie Lust haben, unsere Arbeit kennenzulernen, sind Sie herzlich eingeladen. 

Melden Sie sich bitte vorher an unter der  Mailadresse: kontakt(at)oekumenische-umweltgruppe-lichtenrade.de

 

2024 sind unsere Projekte:

  • Nord-Süd Radverbindung längs der Bahntrasse der S2, Unterschriftensammlung dazu; großes Radlerfest am 16.Juni
  • Wasser und Wärme: Erfahrungsaustausch zu Wärmepumpen; Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung von Fernwärmenetzen
  • Salonkonzerte am 18. April und 17. Oktober 2024
  • LebensMittelPunkt, um die Ernährungswende voranzubringen

Wir finanzieren unsere Aktivitäten durch eine am persönlichen "Umweltverbrauch" (ökologischer Fußabdruck) orientierte Klimasteuer und über Spenden.

 

           Einladung zum

 

  Zweiten Lichtenrader Salon

 

    am Donnerstag, 17.10.2024, 19 Uhr

      

   im  Allmenderaum der Alten Mälzerei,         

         Steinstraße 41 in Lichtenrade

 

Thema: Geld klimagerecht verwenden                


Geld – klimagerecht verwenden

„Geld regiert die Welt“ – ein Schlagwort, das wohl leider wahr ist. Aber die meisten Menschen sind in die Kreisläufe dieser wichtigen Ressource eingebunden, sei es als Angestellte oder als selbständig unternehmerisch Tätige, sei es beim Aufbau einer finanziellen Basis oder bei der Nutzung langjähriger Einzahlungen nach ihrem Berufsleben.

Alle Projekte, die unsere Welt ein wenig gerechter, sozialer oder ökologischer machen, sind auf Investitionen angewiesen, die sie so einsetzen können, dass ökonomisch tragfähige Projektstrukturen entstehen. Für sie lohnt es sich, eigene finanzielle Ressourcen einzusetzen – vorausgesetzt, dass sie die nötigen Sicherheiten bieten.

Wir finden, dass es sich lohnt, mehr über diese Zusammenhänge zu erfahren und anhand gängiger Praxis zu diskutieren.

In unserem neuen Format zur Begegnung von Bürgerinnen und Bürgern in Lichtenrade laden wir deshalb nach dem erfolgreichen Auftakt im Frühjahr wieder zeitlich etwas erweitert zwischen 19 und 21:30 Uhr zum Salon in den Allmenderaum der Alten Mälzerei ein.

Im Wechsel zwischen Live-Musik und kurzen Anregungen durch unsere Referenten möchten wir den klimagerechten Einsatz eigener finanzieller Mittel vorstellen und ins Gespräch bringen.

Welche Ansprüche kann man an die Anleger stellen, denen man die eigenen Rücklagen anvertrauen möchte? Wie kann man sich auch mit kleinen Beträgen daran beteiligen, dass sich Menschen in Ländern des Südens mit Startkapital eine eigene Existenz aufbauen können? Wie sinnvoll können Investitionen in Projekte der Erneuerbaren Energieerzeugung sein, die beispielsweise in bürgerbasierten Einzelgesellschaften angelegt werden? Dazu haben wir Vertreter der GLS-Bank, von Oikocredit und von der Energiegenossenschaft BEOS eingeladen.

Wir werden diesmal in einer längeren Pause zwischen den Beiträgen im Vorraum des Allmenderaums, bei kleinen Speisen aus geretteten Lebensmitteln, noch besser ins Gespräch kommen. Sie werden dort auch Informationen der Referenten finden. Vielleicht haben Sie aus Ihrer praktischen Erfahrung auch einen Tipp, wen wir noch zusätzlich ansprechen könnten.

Georg Wagener-Lohse, gewalo@yahoo.de

für die Ökumenische Umweltgruppe

 


Bericht über die Radtour der Ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade  ins Lausitzer Seenland (26.9.-29.9.2024)

In diesem Jahr interessierte uns die Braunkohletagebau-Folgelandschaft in der Lausitz mit ihren verschiedenen Lösungsansätzen (noch aktiver Tagebau, teilweise verfüllter Tagebau bzw. schon geflutete Bereiche, die neue Freizeit- und Erholungslandschaften schaffen).
Am 26.09. sammelten wir uns früh mit den Fahrrädern am Bhf. Friedrichstraße, um gemeinsam mit dem RE 7 nach Senftenberg zu fahren, wo wir im Ortsteil Niemtsch unser Quartier für die nächsten drei Tage bezogen.
Nachmittags umrundeten wir zur Einstimmung den Senftenberger See, der im Rahmen seiner Tagebauumwandlung schon von 1967 bis 1972 geflutet worden ist. In Kleinkoschen im „Sonnenhof“ gab es einen leckeren Imbiss.
Am Freitag starteten wir zu unserer Tour zum „Liegenden Eiffelturm“, der Förderbrücke F 60 bei Lichterfeld. Sie gehörte mit ihren 502 m Länge zu den größten beweglichen Arbeitsmaschinen der Welt! Erwähnenswert ist auch, dass sie wegen des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung nach dreijähriger Bauzeit nur 13 Monate in Betrieb war (1991 – 1992) und dann stillgelegt wurde!
Wir nahmen dort an einer sehr interessanten Führung teil, die uns bis an die Spitze des Auslegers/Absetzers  in luftige 80 m Höhe führte – für einige von uns durchaus eine Herausforderung!

Foto 2: Blick von der Förderbrücke F 60

Foto 3: während der Führung auf der F 60

Foto 4: Gesamtansicht der Brücke

Am 28.09. war der Ort Welzow mit seinem noch aktiven Tagebau unser Ziel. Bei windigem Wetter machten wir einen Zwischenstopp am „Rostigen Nagel“, einem Aussichtsturm am Sedlitzer See, der 2008 als IBA-Projekt erbaut wurde und mit seiner rostig braunen Metallkonstruktion an Tagebaumaschinen erinnert. Von der Aussichtsplattform in 30 m Höhe hatten wir einen wunderbaren Rundblick auf die umliegende Seenlandschaft.

Im verschlafenen Ort Welzow besuchten wir das Archäotechnische Museum, das uns in der sehr anschaulichen Ausstellung „Mensch – Holz – Archäologie“ die Besiedlungsgeschichte dieser Gegend näher brachte, auch mit Hilfe von (nachgebauten) Fundstücken aus dem Tagebau.

Bevor wir den Rückweg auf einer alternativen Route antraten, warfen wir an einem Aussichtspunkt einen Blick auf die Ausmaße (ca. 4 x 12 km) des noch aktiven Tagebaus Welzow-Süd. Der Braunkohleabbau wird von der LEAG betrieben und versorgt heute die Kraftwerke „Schwarze Pumpe“ und „Jänschwalde“.

Am letzten Tag radelten wir nach Großräschen zu den „IBA-Terrassen“, die anlässlich der Internationalen Bauausstellung 2008 die Umgestaltung der Tagebaulandschaft zu einem Freizeit- und Erholungsgebiet dokumentieren. Eine kleine Ausstellung zeigt die wichtigsten Stationen. Interessanterweise wurde an den Hängen des Großräschener Sees sogar ein Weinberg geschaffen, der prämierte Weine hervorbringt!

Anschließend ging es per Bahn zurück nach Berlin.

Unsere Tour hat uns teilweise neue und interessante Einblicke in die Problematik der Umgestaltung im Lausitzer Braunkohlerevier gegeben.

Annette und Adam Adamaschek

Foto 1: Der "rostige Nagel": Aussichtsturm am Sedlitzer See

Foto 2: Der noch aktive Tagebau in Welzow

Foto 3: Weinbau am Großräschener See, der durch die Braunkohleförderung entstand